Übersetzer

Übersetzer:in werden – alles was du wissen musst!

Du möchtest als Übersetzer:in durchstarten, weißt aber nicht genau, welche Anforderungen an dich gestellt werden und wie deine Karrierechancen aussehen? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über das Berufsbild des Übersetzers – von den Anforderungen über die Ausbildung bis hin zu Gehalt und Karrierechancen.

Inhalt

Was macht ein Übersetzer?

Als Übersetzer:in überträgst du schriftliche Inhalte von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache. Dabei kann es sich um verschiedene Textsorten handeln, zum Beispiel um technische Dokumente, Werbetexte, literarische Werke oder Gesetzestexte. 

Ziel ist es, die inhaltliche Bedeutung so präzise wie möglich zu übertragen und dabei kulturelle Besonderheiten der Ausgangssprache zu berücksichtigen. Übersetzer:innen arbeiten für Unternehmen, Verlage, Behörden oder als Freelancer.

Mögliche Einsatzgebiete eines Übersetzers

Als Übersetzer:in kannst du in verschiedenen Branchen arbeiten. Mögliche Einsatzgebiete sind:

  • Technische Übersetzungen für Unternehmen, zum Beispiel für Bedienungsanleitungen, Gebrauchsanweisungen oder Patente
  • Übersetzungen für die Literatur- oder Filmbranche, zum Beispiel für Romane oder Drehbücher
  • Übersetzungen für den Bereich Marketing und Werbung, zum Beispiel für Produktbeschreibungen oder Slogans
  • Übersetzungen für die Wissenschaft, zum Beispiel für Fachartikel oder Forschungsberichte
  • Übersetzungen für Behörden, zum Beispiel für Gesetze oder Verordnungen

Was braucht man, um ein Übersetzer zu werden?

Als Übersetzer:in solltest du neben einer hohen sprachlichen Kompetenz auch über ein umfassendes Allgemeinwissen verfügen. Vor allem für technische Übersetzungen sind Kenntnisse im jeweiligen Fachbereich von Vorteil. Wichtig ist auch ein Gespür für Nuancen und kulturelle Besonderheiten der Ausgangssprache, da dies für eine präzise Übersetzung entscheidend sein kann. Daneben solltest du über eine hohe Konzentrationsfähigkeit verfügen und auch unter Zeitdruck sorgfältig arbeiten können. Eine gewisse Flexibilität und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden, sind ebenfalls wichtig.

Wie werde ich Übersetzer ohne Studium?

Eine Ausbildung zum Übersetzer ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, jedoch kann eine entsprechende Qualifikation deine Karrierechancen verbessern. Mögliche Ausbildungswege sind:

  • Studium der Übersetzungswissenschaften: Hierbei handelt es sich um ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule, das meist mit einem Bachelor- oder Masterabschluss abgeschlossen wird. Der Studiengang umfasst sowohl sprachliche als auch kulturelle und fachliche Inhalte.
  • Sprach- und Dolmetscherschulen: Hierbei handelt es sich um private Schulen, die eine zweijährige Ausbildung zum staatlich geprüften Übersetzer oder Dolmetscher anbieten.
  • Fernlehrgänge oder Onlinekurse: Hierbei handelt es sich um Weiterbildungsmöglichkeiten, die du nebenberuflich absolvieren kannst. Allerdings solltest du darauf achten, dass der Anbieter seriös ist und die Qualifikation anerkannt wird.

Diese Karrierechancen haben Übersetzer:innen

Als Übersetzer:in hast du verschiedene Möglichkeiten, deine Karriere voranzutreiben. Mögliche Schritte sind:

  • Spezialisierung auf einen bestimmten Fachbereich oder eine bestimmte Sprache
  • Gründung eines eigenen Übersetzungsbüros
  • Aufstieg zum Projektmanager oder Teamleiter in einem größeren Unternehmen
  • Weiterbildung zum Konferenzdolmetscher oder Fachübersetzer

Wie viel Geld kriegt man als Übersetzer?

Das Gehalt als Übersetzer:in variiert je nach Qualifikation, Erfahrung und Einsatzgebiet. Laut einer Gehaltsstudie des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) liegt das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen von Übersetzern bei ca. 50.000 Euro. Allerdings kann das Gehalt je nach Region und Branchen auch deutlich höher oder niedriger ausfallen.

Tabelle: Durchschnittliches Jahresbruttogehalt eines Übersetzters basierend auf Berufserfahrung

Es ist wichtig zu beachten, dass das Gehalt von verschiedenen Faktoren abhängig ist, wie zum Beispiel der Branche, in der man arbeitet, dem Arbeitgeber, der Erfahrung und den Sprachkenntnissen. Auch der Standort kann eine Rolle spielen. In Großstädten mit höheren Lebenshaltungskosten sind in der Regel auch höhere Gehälter zu erwarten.

Mit welchen Tools arbeiten Übersetzer:innen?

Übersetzer:innen arbeiten heute oft mit speziellen Computerprogrammen und Tools. So nutzen sie zum Beispiel Translation-Memory-Systeme, die bereits übersetzte Textpassagen speichern und bei Bedarf wiederverwenden. Auch Terminologie-Datenbanken und Kollaborations-Tools werden häufig eingesetzt. Hier sind einige Beispiele für wichtige Tools:

  • SDL Trados Studio: eine umfassende Translation-Memory-Software
  • MemoQ: eine alternative Translation-Memory-Software
  • Wordfast: eine Translation-Memory-Software für kleinere Projekte
  • XTM Cloud: eine webbasierte Translation-Memory-Software
  • Across: eine Kollaborations-Software für Übersetzer:innen

Sind Übersetzer gefragt?

Das Berufsbild des Übersetzers hat sich im Laufe der Jahre erheblich verändert. Früher wurden Übersetzer:innen hauptsächlich für schriftliche Übersetzungen von Büchern, Verträgen oder technischen Dokumentationen eingesetzt. Heutzutage sind Übersetzer:innen jedoch auch vermehrt für mündliche Übersetzungen bei Konferenzen oder internationalen Geschäftstreffen gefragt.

Mit dem Aufkommen der Digitalisierung hat sich auch die Art und Weise, wie Übersetzer:innen arbeiten, verändert. Viele Übersetzungen werden heute nicht mehr auf Papier durchgeführt, sondern am Computer. Es gibt spezialisierte Software, die Übersetzer:innen bei ihrer Arbeit unterstützt. Auch die Zusammenarbeit mit Kunden und Kollegen findet vermehrt online statt, was die Arbeitsprozesse vereinfachen und beschleunigen kann.

Zudem hat sich auch die Rolle des Übersetzers im internationalen Geschäftsleben verändert. Immer mehr Unternehmen agieren global und benötigen Übersetzer:innen für ihre internationalen Geschäftsaktivitäten. Übersetzer:innen haben somit heute eine wichtige Funktion als kulturelle Vermittler und können maßgeblich zum Erfolg eines international tätigen Unternehmens beitragen.

Quellen

Bundesagentur für Arbeit. (2021). Berufsinformationen einfach finden. https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index;BERUFENETJSESSIONID=V7vp2emN12-EV29s2YPnLbE-K68qfq4YnF7cU6CmU6JLGU6TspT6!-534028430?path=null/kurzbeschreibung&dkz=64861&such=Übersetzer&sucheTyp=regionaleBerufeliste&dipolauswahl=D

Fachverband der Berufsübersetzer und Berufsdolmetscher. (o. J.). Berufsbild Übersetzer. https://fbz-bdue.de/berufsbild-uebersetzer/

Frank, A. (2021, 30. Juli). Übersetzer werden: Voraussetzungen, Aufgaben, Gehalt. karrierebibel.de. https://karrierebibel.de/uebersetzer/

Institut für Übersetzen und Dolmetschen. (o. J.). Berufsfelder und Tätigkeitsbereiche. https://www.uebersetzen-dolmetschen.uni-hamburg.de/ba-uebersetzen-dolmetschen/berufsfelder-und-taetigkeitsbereiche.html

Paul, I. (2019, 17. September). Digitalisierung und Übersetzen. tekom blog. https://blog.tekom.de/digitalisierung-und-uebersetzen/

Translation Rules. (o. J.). Wie viel verdient ein Übersetzer? https://translation-rules.com/de/wie-viel-verdient-ein-uebersetzer/

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Leah Gramlich

Content Writerin, Studium der Linguistik und Übersetzungswissenschaft.

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